Colors we breath | Galerie LORIS, Berlin 2015

Colors we breath

C-Prints | 60x40cm und 90x90cm | 2014 – 2015

Bilder aus dem Hinterland unseres Selbst

Die Fotografien von Oliver Krebs dokumentieren fiktive Momente in einer alltäglichen Realität, seine Schnappschüsse halten gefundene Momente fest, die dennoch sorgfältig inszeniert sind. Nicht um im Bild theatralisch überhöht oder monumentalisiert zu werden, und noch weniger um Authentizität zu behaupten.

Für den Fotografen bilden sie „ein Hinterland unseres Selbst. Gestaltung rückt in weite Ferne. Was bleibt ist eine nüchterne Direktheit.“

Die Menschen, die hier auftauchen, sind kaum erkennbar, lediglich halb anwesend. Sie halten sich fast immer an Orten des Übergangs auf, die kaum je genauer benannt werden können, anonym wirkende Transiträume. In einer Bildsprache die sich aus architektonischen Details speist, werden Passanten, Spiegelungen, Schatten, Licht, durch Sichtachsen zusammengeführt und zu einander in Beziehung gesetzt, wenn auch nur für einen Moment, im Auge des Betrachters und im Bild des Fotografen. Silhouetten hinter schmutzigen Scheiben, Schatten pflanzlichen Wildwuchses, das Spiel des Lichts auf einer geknautschten Baufolie oder auf Platten, die als Verkleidung eines Gebäudes dienen, und deren Fugen ein nicht ganz regelmässiges Raster erzeugen, sind diese Aufnahmen von beinahe provozierender Beiläufigkeit. Aber in derartigen Kombinationen lässt sich bei aller Banalität eine subjektive Wahrnehmung nachvollziehen, die an einer malerischen Auseinandersetzung mit der visuellen Umgebung geschult ist. Wie in der Sicht durch eine Gardine auf eine Rakete: unterschiedliche und gegensätzliche Ebenen bindet der Künstler in seine Bilder ein, und verbindet zufällige und konstruierte Ereignisse zu komplexen Bildkompositionen. In diesen zeichnen sich Themenfelder ab, die Entgrenzung und Subjektivität anhand dem Wechselspiel von physischen und symbolischen Grenzen im zeitgenössischen urbanen Raum thematisieren.

Andreas Schlägel

Images from the outback of our self

The photographs by Oliver Krebs document fictional moments in an everyday reality; his snapshots capture found moments which are carefully staged. This is not for them to become theatrically elevated or monumentalized, much less to claim for authenticity.

For the photographer they form a “outback of our self. Leaving design behind. What remains is some sober directness”.

The people appearing here are difficult to discern, are only halfway present. Almost always they occupy anonymous-seeming transit spaces which for the most part defy more precise definition. In a visual language informed by architectural detail, passers- by, reflections, shadows, and light are brought together by visual axes, and are set in relation to one another, if only for one moment, in the eye of the beholder, and in the image by the photographer. Exposures of silhouettes behind dirty window, of shadows cast by proliferating vegetation, of the play of light on crumpled plastic sheetingor siding panels with the gaps in between creating an ever so slightly irregular grid pattern, are of near provocative casualness.Yet within combinations of such type, and notwithstanding any utter banality about them, a subjective perception can be reconstructed which is trained by a painterly examination of the visual environment. As is the case with the view through a
drape onto a rocket: the artist incorporates different and opposing planes into his pictures and combines both arbitrary and constructed events into complex visual compositions. Therein thematic fields emerge exploring dissolution and subjectivity by way of the interplay of physical and symbolic boundaries within contemporary urban space.

Andreas Schlägel

Colors we breath

C-Prints | 60x40cm und 90x90cm | 2014 – 2015

Bilder aus dem Hinterland unseres Selbst

Die Fotografien von Oliver Krebs dokumentieren fiktive Momente in einer alltäglichen Realität, seine Schnappschüsse halten gefundene Momente fest, die dennoch sorgfältig inszeniert sind. Nicht um im Bild theatralisch überhöht oder monumentalisiert zu werden, und noch weniger um Authentizität zu behaupten.

Für den Fotografen bilden sie „ein Hinterland unseres Selbst. Gestaltung rückt in weite Ferne. Was bleibt ist eine nüchterne Direktheit.“

Die Menschen, die hier auftauchen, sind kaum erkennbar, lediglich halb anwesend. Sie halten sich fast immer an Orten des Übergangs auf, die kaum je genauer benannt werden können, anonym wirkende Transiträume. In einer Bildsprache die sich aus architektonischen Details speist, werden Passanten, Spiegelungen, Schatten, Licht, durch Sichtachsen zusammengeführt und zu einander in Beziehung gesetzt, wenn auch nur für einen Moment, im Auge des Betrachters und im Bild des Fotografen. Silhouetten hinter schmutzigen Scheiben, Schatten pflanzlichen Wildwuchses, das Spiel des Lichts auf einer geknautschten Baufolie oder auf Platten, die als Verkleidung eines Gebäudes dienen, und deren Fugen ein nicht ganz regelmässiges Raster erzeugen, sind diese Aufnahmen von beinahe provozierender Beiläufigkeit. Aber in derartigen Kombinationen lässt sich bei aller Banalität eine subjektive Wahrnehmung nachvollziehen, die an einer malerischen Auseinandersetzung mit der visuellen Umgebung geschult ist. Wie in der Sicht durch eine Gardine auf eine Rakete: unterschiedliche und gegensätzliche Ebenen bindet der Künstler in seine Bilder ein, und verbindet zufällige und konstruierte Ereignisse zu komplexen Bildkompositionen. In diesen zeichnen sich Themenfelder ab, die Entgrenzung und Subjektivität anhand dem Wechselspiel von physischen und symbolischen Grenzen im zeitgenössischen urbanen Raum thematisieren.

Andreas Schlägel

Images from the outback of our self

The photographs by Oliver Krebs document fictional moments in an everyday reality; his snapshots capture found moments which are carefully staged. This is not for them to become theatrically elevated or monumentalized, much less to claim for authenticity.

For the photographer they form a “outback of our self. Leaving design behind. What remains is some sober directness”.

The people appearing here are difficult to discern, are only halfway present. Almost always they occupy anonymous-seeming transit spaces which for the most part defy more precise definition. In a visual language informed by architectural detail, passers- by, reflections, shadows, and light are brought together by visual axes, and are set in relation to one another, if only for one moment, in the eye of the beholder, and in the image by the photographer. Exposures of silhouettes behind dirty window, of shadows cast by proliferating vegetation, of the play of light on crumpled plastic sheetingor siding panels with the gaps in between creating an ever so slightly irregular grid pattern, are of near provocative casualness.Yet within combinations of such type, and notwithstanding any utter banality about them, a subjective perception can be reconstructed which is trained by a painterly examination of the visual environment. As is the case with the view through a
drape onto a rocket: the artist incorporates different and opposing planes into his pictures and combines both arbitrary and constructed events into complex visual compositions. Therein thematic fields emerge exploring dissolution and subjectivity by way of the interplay of physical and symbolic boundaries within contemporary urban space.

Andreas Schlägel

Colors we breath | Galerie LORIS, Berlin 2015