Spezialisten leisten immer etwas besonderes

Galerie Loris, Berlin | C-Print | 30x40cm | 2014
5.09.–2.10.2015
English translation | Specialists always accomplish the extraordinary

Das Expertentum ist schon lange nicht mehr auf den Bereich der Antiquitäten und der Medizin beschränkt. Mittlerweile werden überall gängige Fachkompetenzen und Gutachten als sogenannte Expertisen bezeichnet. Politische Entscheidungen werden nicht mehr ohne die vorherige Konsultation eines oder mehrerer Experten getroffen. Die Zeitungen berichten in allen denkbaren Zusammenhängen von Experten.
Wir haben dieses Phänomen des allgegenwärtigen Expertentums in unserem Leben zum Anlass genommen, uns zu fragen, wie genau Künstler eigentlich beim Umsetzen von Themen, die z.B. aus dem Bereich der Wissenschaften oder derTierwelt oder aus der Welt der Alltagsgegenstände entnommen sind, umgehen.
Das Ergebnis dieser Beschäftigung und Auseinandersetzung mit dieser Fragestellung ist die kommende Ausstellung in der Galerie Loris. Die zusammengetragenen Arbeiten eröffnen einen Dialog mit einem oder mehreren ausgewählten Spezialisten, die zu einem inhaltlichen oder formalen Element Stellung nehmen. Dabei sind die Vorgehensweisen sehr unterschiedlich: die abgefragte fachliche Kompetenz regt bei einigen Arbeiten als beigestellter Kommentar zu einer assoziativen Lesart an, andere Arbeiten sind eine eigene Umsetzung des Experten-­Beitrags, die darin nicht zuletzt auch eine irrwitzige Komponente tragen.
Die hier nur ausschnittweise Betrachtung dieses Phänomens könnte, ganz nebenbei, zu Überlegungen anregen, die in einer Welt des Expertentums nicht auch die Relevanz des gesunden Menschenverstands und der Lebenserfahrung als Gradmesser und Richtungsweiser betreffen.

An urban planner and a counter-insurgency expert on why gossip is a good thing.

Gruppenausstellung mit Arbeiten von Oliver Dignal, Paulina Gimpel, Ulrike Hannemann, Andy Heller, Ruth Hommelsheim, Werner Huthmacher, Ulrike Kolb, Oliver Krebs, Standard Euro, Nina Wiesnagrotzki

Specialists always accomplish the extraordinary

Expertise has long transgressed the limited fields of antiques and medical science. Meanwhile, established professional competence and opinion are generally termed expertise. Political decisions are no longer taken sans prior consultation with one or several experts. Newspapers report on experts in any conceivable context.
We took this phenomenon of ubiquitous expertise in our life for an occasion to investigate how exactly artists go about interpreting subjects derived, for instance, from the fields of sciences, the animal world, or the sphere of quotidian objects, and expert knowledge enters their works.
The result of our occupation and confrontation with that question is the upcoming exhibition/open space at Galerie Loris. The works gathered form a dialog with one or several select specialists commenting on a content-related or formal element. The approaches here are quite different in nature: The professional competence called for with some works inspires, as a complementary comment, an associative reading; other works are in themselves a permutation of the expert’s contribution and thus bear not in the least an absurd component.
The – here only fragmentary – observation of this phenomenon might in passing initiate considerations as to the relevance as yardsticks and trendsetters common sense and life experience still enjoy in a world of expertise.

An urban planner and a counter-insurgency expert on why gossip is a good thing.