BOOK TALK #10

Frederik Busch, Oliver Krebs, Thomas Wrede

24. November 2018, 19 Uhr

Kehrer Galerie, Potsdamer Straße 100, 10785 Berlin

Wir laden Sie und Ihre Freunde herzlich zu unseren Book Talks ein.
In regelmäßigen Abständen stellt Klaus Kehrer, gemeinsam mit wechselnden Künstlern, eine Auswahl an Neuerscheinungen vor. Sie haben die Gelegenheit, die Künstler persönlich zu treffen, Einblicke in die unterschiedlichen Projekte zu bekommen und signierte Bücher zu erwerben. Fotografie-Liebhaber, interessierte Sammler, sowie Kunst- und Fotobuch-Neulinge sind sehr willkommen!

Die Gespräche werden auf Deutsch geführt.
 

November 24, 2018, 7 pm

We cordially invite you and your friends to our book talks.
On a regular basis Klaus Kehrer will introduce a selection of new publications together with changing artists. You will get the chance to meet the artists in person, to get insights into the various projects, and to purchase signed copies. Photography fans, interested collectors, as well as art and photobook newbies are very welcome!

The talks will be held in German


Signal & Rauschen

Signal & Rauschen

Ausstellung und Buchvorstellung | Exhibition and Book Release

C-Print auf Aludibond | 60x40cm und 60x90cm | Entstanden 2014 bis 2018
Galerie Greulich, Frankfurt am Main | 22.11.-28.11.201

 

Aus der Serie Siganl & Rauschen | Galerie Greulich, Frankfurt 2018
Aus der Serie Siganl & Rauschen | Galerie Greulich, Frankfurt 2018

Oliver Krebs ist einer der wenigen Vertreter der Street Photography, den man gleichermaßen subjektiv und konzeptuell nennen kann. In Signal & Noise (Signal & Rauschen) manifestiert sich sein Ringen um das fotografische Bild jenseits des zentrierten Blickes. Dabei denkt er – von der Malerei her kommend – das Bild als solches neu. Wenn das Motiv das »Signal« ist, dann interessiert den in Berlin lebenden Fotografen das »Rauschen«, welches dieses Signal überlagert. Seine Bilder scheinen sich immer wieder selbst aufzulösen, Bildebenen werden ineinander verflochten und der Betrachter wird schließlich zu einer neuen Form der Fotografie geführt. Oliver Krebs sucht, ja forscht nach Bildern: So ist es schlüssig, dass er seinen Fotografien Textfragmente der großen Entdecker des 19. Jahrhunderts zur Seite stellt. Ein Dialog, in dem wir viel über unser Suchen und Sehen erfahren können.

Oliver Krebs is one of the few protagonists of street photography who one could describe as being both subjective and conceptual. In Signal & Noise, his struggle for the photographic image beyond the centered view becomes manifest. With his roots in painting, he conceives the image as such from a new perspective. If the motif is the »signal,« then the Berlin based photographer is interested in the »noise« that overlays this signal. Time and again, his images appear to dissolve them selves, pictorial layers become interwoven, and the viewer is ultimately introduced to a new form of photography. Oliver Krebs searches for, indeed researches, images: It is thus only logical that he juxtaposes his photographs with text fragments from the great explorers of the 19 th century. A dialog from which we can learn a great deal about our own searching and seeing.


Paris Photo | Book signing

Paris Photo | Book signing

JEUDI 8 NOV | 14H

Oliver Krebs, Signal & Noise, KEHRER, SE6

Looking forward to see you.


Signal & Noise

Signal & Noise

Veröffentlicht im | published by Kehrer Verlag Heidelberg, 2019
24 x 22 cm,  96 Seiten | pages 70 Farbabbildungen | color illustration
Herausgegeben von  | Edited by Andreas Greulich

The world is outside but inside warm
inside informal outside stormy inside normal

Outside Inside, The Streets | Mike Skinner

Oliver Krebs ist einer der wenigen Vertreter der Street Photography, den man gleichermaßen subjektiv und konzeptuell nennen kann. In Signal & Noise (Signal & Rauschen) manifestiert sich sein Ringen um das fotografische Bild jenseits des zentrierten Blickes. Dabei denkt er – von der Malerei her kommend – das Bild als solches neu. Wenn das Motiv das »Signal« ist, dann interessiert den in Berlin lebenden Fotografen das »Rauschen«, welches dieses Signal überlagert. Seine Bilder scheinen sich immer wieder selbst aufzulösen, Bildebenen werden ineinander verflochten und der Betrachter wird schließlich zu einer neuen Form der Fotografie geführt. Oliver Krebs sucht, ja forscht nach Bildern: So ist es schlüssig, dass er seinen Fotografien Textfragmente der großen Entdecker des 19. Jahrhunderts zur Seite stellt. Ein Dialog, in dem wir viel über unser Suchen und Sehen erfahren können.

Oliver Krebs is one of the few protagonists of street photography who one could describe as being both subjective and conceptual. In Signal & Noise, his struggle for the photographic image beyond the centered view becomes manifest. With his roots in painting, he conceives the image as such from a new perspective. If the motif is the »signal,« then the Berlin based photographer is interested in the »noise« that overlays this signal. Time and again, his images appear to dissolve them selves, pictorial layers become interwoven, and the viewer is ultimately introduced to a new form of photography. Oliver Krebs searches for, indeed researches, images: It is thus only logical that he juxtaposes his photographs with text fragments from the great explorers of the 19 th century. A dialog from which we can learn a great deal about our own searching and seeing.


Oliver Krebs - Golden Record | 60x90 cm | 2016

Golden Record

Golden Record

Galerie Loris, Berlin
C-Prints auf Aludibond | ca. 40x60cm und 60x90cm
Entstanden zwischen 2014 und 2016
29.10.–19.11.2016

Wie Wir auf die Dinge schauen zeigt uns selbst!

Oliver Krebs entwickelt eine Bildsprache die sich bewusst zwischen dem „klassischen“ Fotografischen Blick und dem metamorphotischen Wesen der Malerei bewegt. Der scheinbar spontane flüchtige Aspekt des fotografischen Bildes, drängt dabei auf die Entdeckung von Qualitäten, die dem Medium innewohnen. Qualitäten, welche die Fotografie notwendigerweise von anderen künstlerischen Bildmedien unterscheidet.
Die Suche nach Kriterien, die bei der Herstellung und Auswahl von Fotografien an Relevanz gewinnt, hat meinen Blick auf eine absurd anmutendes Projekt gelenkt. 1976, hat die NASA eine Kommission gebildet um 115 Bilder zu finden, die als Datensatz auf eine goldene Platte geprägt, auf die Reise durch das Weltall hin zu extraterrestrische Intelligenz geschickt werden sollen.
Die Idee, die gesamte Menschheit, unseren Planeten Erde, in seiner Vielfalt irgendwo und irgendwann in Raum und Zeit einer, wie auch immer gearteten, Intelligenz vorzustellen ist grandios absurd. Das Selbstverständnis sich zu erklären ist aber sehr menschlich und liebenswert.
Eine Fotografie deren Selbstverständlichkeit ins Abstrakte mündet, und dabei etwas Kulissenhaftes bekommt?

How we look at things shows what we are!

Oliver Krebs developed a photography which deliberately moves between the “classical” photographic angle and a painterly context. – with its metamorphoses. In particular the documentary character of the spontaneous, fleeting aspect of the photographic image encourages to try to discover the qualities that are innate to this medium, qualities that necessarily distinguish photography from the other artistic visual media.
The search for criteria by which to judge images, which is becoming increasingly relevant in their production and selection, brought to my attention a seemingly absurd project. In 1976 NASA set up a committee to choose 115 images that would be encoded as a dataset on a golden phonograph record and then sent on a journey through outer space to communicate with potential extra-terrestrial intelligence.
The idea of portraying the whole of humankind living on our planet Earth in all its diversity to some form of intelligence that would receive this information at some distant point in space and time is gloriously absurd. But our need to explain ourselves to others is all too human and endearing.
A photography that in its directness leads to abstraction. These are images that struggle to be matter-of-fact and thereby take on something of the stage setting.

Signal & Noise | ohne Titel | 40 x 60 cm | 2018

Orte zwischen den Welten

 

 

European Month of Photography 2016
Galerie Loris, Berlin

1.10.–22.10.2016
C-Print auf Aludibond | 60×90 cm und 40x60cm

Orte zwischen den Welten

Im Rahmen des European Month of Photography Berlin 2016 zeigen Andy Heller, Oliver Krebs und Jan Lemitz Fotografien. Sie blicken in das „Dazwischen“, dabei umkreisen sie Orte zwischen den Welten: Ihnen gelingt ein überraschend intimer Blick auf die Fragmentierungen, die unsere Zeit bestimmen.

Andy Heller sucht und findet in Ostersbaum Konstellationen einer städtischen Landschaft, deren Entstehung dem Zufall zu verdanken ist. Gleichzeitig ist nichts ungeplant, kein Millimeter in der verschachtelten Architektur verschwendet. So sind die Bilder Momentaufnahmen einer temporären Besiedlung des Dazwischen. Oliver Krebs zeigt Bilder einer globalen Textur, in der Menschen ihre Nischen erfinden, Widersprüchlichkeiten überwinden und dennoch im Ornament aufgehen. Für den Fotografen kommen die Bilder aus „dem Hinterland unseres Selbst“. Mit The Registration Machine erweitert Jan Lemitz das Ensemble um eine zeitliche Ebene. Ereignisse, die mit dem Bau des Eurotunnels in Calais in Verbindung stehen, haben ihre Spuren hinterlassen. Bilder verdichten sich zu Geschichten und einem kleinsten gemeinsamen Vielfachen, das es nun zu entziffern gilt.

Locations between the Spheres

The photographs of Andy Heller, Oliver Krebs and Jan Lemitz peer into the ‘in-between’, exploring places between worlds and offering a surprisingly intimate view of the fragmentations that characterize our time. In Ostersbaum, Andy Heller searches for and finds constellations of an urban landscape that came about as the result of chance. At the same time, nothing is unplanned, not a single millimetre wasted in the convoluted architecture, so the pictures are snapshots of a temporary settlement of the in-between. Oliver Krebs presents globally textured images in which people invent their niches, overcome contradictions and nonetheless merge into ornament. According to the photographer, the images come from the ‘hinterland of the self’. With The Registration Machine, Jan Lemitz adds a temporal plane to the ensemble. Events connected to the construction of the Eurotunnel in Calais have left their traces. Images condense into stories and a smallest common multiplicity that must now be deciphered.


Oliver Krebs - Painted from memory | 60 x 90 cm | 2013

Den Kompromiss mit der Wirklichkeit muss ich erst noch finden

EIKON Schaufenster | Electric Avenue | quartier21/MQ, Museumsplatz 1 | 1070 Wien
29.10.–19.11.2016

Den Kompromiss mit der Wirklichkeit muss ich erst noch finden

EIKON und LORIS, die Berliner Produzentengalerie mit den methodischen Schnittstellen Fotografie, Video und Installation, kooperieren anlässlich des diesjährigen Europäischen Monats der Fotografie. So gelangen mit EIKON zwei junge österreichische Fotokünstler in die Räume der Galerie in Berlin, und die KünstlerInnen von LORIS werden ihre Arbeiten im EIKON Schaufenster präsentieren. Die Ausstellung in Wien orientiert sich dabei an dem Berliner Thema zum Monat der Fotografie „Umbrüche und Utopien – das andere Europa“ und ermöglicht somit einen Blick auf die deutsche Hauptstadt.
Für die KünstlerInnen stellen „Umbrüche und Utopien“ kein rein gegenwärtiges, sondern vielmehr ein sich durch die Zeiten ziehendes Phänomen dar. Dies formuliert auch der Ausstellungstitel Den Kompromiss mit der Wirklichkeit muss ich erst noch finden: Ist es möglich, dass ein Umbruch jemals abgeschlossen ist, oder folgt nicht vielmehr aus dem Prinzip des gesellschaft – lichen Fortschritts, dass jeder Umbruch eine neue Utopie begründet, im Sinne von: nach dem Wandel ist vor dem Wandel?
Die Arbeiten befassen sich konkret mit Systemumbrüchen, die in der inter nationalen Städteplanung sichtbar werden, mit dem „Coming of Age“, dem persönlichen Umbruch in der Biographie eines jeden Menschen, sowie mit Fragen nach Original und Abbild, die in Form von performativen Versuchen die utopische Idee eines „Ganzen“ dekonstruieren.

Gruppenausstellung MdF 2014, Wien: Den Kompromiss mit der Wirklichkeit muss ich erst noch finden


The artists from Galerie Loris believe that “Upheavals and Utopias,” far from being purely contemporary phenomena, are pervasive in history. The title of their exhibition, The compromise with reality is something I still need to find, frames a similar idea: Can a process of profound change ever reach a conclusion? Might not the principle of social progress imply that every upheaval begets a new utopia—that after the transition is before the transition?

The works examine concrete instances of systemic change as manifest in international urban planning as well as the “coming of age” as a phase of profound change in the individual biography, and address questions of originality and derivativeness in performative experiments that deconstruct the utopian idea of an “integral whole.”

participating artists:
Sophie Aigner, Ulrike Hannemann, Andy Heller, Ruth Hommelsheim, Ulrike Kolb, Oliver Krebs, Julia Müller, Nina Wiesnagrotzki

EIKON Schaufenster: The compromise with reality is something I still need to find
When: November 14, 2014–February 13, 2015, daily 10am–10 pm
Opening: November 13, 2014, 7 pm
Where: EIKON Schaufenster , Electric Avenue, quartier21/MQ, Museumsplatz 1, 1070 Wien


Fotografien | 2009 - 2016

Fotografien | 2009 – 2016

Katalog mit 37 Abbildungen | Texte Andreas Schlägel und Oliver Krebs
42 Seiten, 21 x 24,5 cm | Klebebindung

Bilder aus dem Hinterland unseres Selbst

Die Fotografien von Oliver Krebs dokumentieren fiktive Momente in einer alltäglichen Realität, seine Schnappschüsse halten gefundene Momente fest, die dennoch sorgfältig inszeniert sind. Nicht um im Bild theatralisch überhöht oder monumentalisiert zu werden, und noch weniger um Authentizität zu behaupten.

Für den Fotografen bilden sie „ein Hinterland unseres Selbst. Gestaltung rückt in weite Ferne. Was bleibt ist eine nüchterne Direktheit.“

Die Menschen, die hier auftauchen, sind kaum erkennbar, lediglich halb anwesend. Sie halten sich fast immer an Orten des Übergangs auf, die kaum je genauer benannt werden können, anonym wirkende Transiträume. In einer Bildsprache die sich aus architektonischen Details speist, werden Passanten, Spiegelungen, Schatten, Licht, durch Sichtachsen zusammengeführt und zu einander in Beziehung gesetzt, wenn auch nur für einen Moment, im Auge des Betrachters und im Bild des Fotografen. Silhouetten hinter schmutzigen Scheiben, Schatten pflanzlichen Wildwuchses, das Spiel des Lichts auf einer geknautschten Baufolie oder auf Platten, die als Verkleidung eines Gebäudes dienen, und deren Fugen ein nicht ganz regelmässiges Raster erzeugen, sind diese Aufnahmen von beinahe provozierender Beiläufigkeit. Aber in derartigen Kombinationen lässt sich bei aller Banalität eine subjektive Wahrnehmung nachvollziehen, die an einer malerischen Auseinandersetzung mit der visuellen Umgebung geschult ist. Wie in der Sicht durch eine Gardine auf eine Rakete: unterschiedliche und gegensätzliche Ebenen bindet der Künstler in seine Bilder ein, und verbindet zufällige und konstruierte Ereignisse zu komplexen Bildkompositionen. In diesen zeichnen sich Themenfelder ab, die Entgrenzung und Subjektivität anhand dem Wechselspiel von physischen und symbolischen Grenzen im zeitgenössischen urbanen Raum thematisieren.

Andreas Schlägel

Images from the outback of our self

The photographs by Oliver Krebs document fictional moments in an everyday reality; his snapshots capture found moments which are carefully staged. This is not for them to become theatrically elevated or monumentalized, much less to claim for authenticity.

For the photographer they form a “outback of our self. Leaving design behind. What remains is some sober directness”.

The people appearing here are difficult to discern, are only halfway present. Almost always they occupy anonymous-seeming transit spaces which for the most part defy more precise definition. In a visual language informed by architectural detail, passers- by, reflections, shadows, and light are brought together by visual axes, and are set in relation to one another, if only for one moment, in the eye of the beholder, and in the image by the photographer. Exposures of silhouettes behind dirty window, of shadows cast by proliferating vegetation, of the play of light on crumpled plastic sheetingor siding panels with the gaps in between creating an ever so slightly irregular grid pattern, are of near provocative casualness.Yet within combinations of such type, and notwithstanding any utter banality about them, a subjective perception can be reconstructed which is trained by a painterly examination of the visual environment. As is the case with the view through a
drape onto a rocket: the artist incorporates different and opposing planes into his pictures and combines both arbitrary and constructed events into complex visual compositions. Therein thematic fields emerge exploring dissolution and subjectivity by way of the interplay of physical and symbolic boundaries within contemporary urban space.

Andreas Schlägel


Oliver Krebs - Golden Record | 60x80 cm | 2014

TOWARD THE unKNOWN

Galerie b2_ Leipzig, Spinnereistrasse 7, Gebäude 20 | C-Print Aludibond | 60x90cm | 2015
27.2. – 19.3. 2016

TOWARD THE unKNOWN

English translation | Toward the unknown

Mit der Ausstellung 12 ISSUES | TOWARD THE unKNOWN findet in der Galerie b2_ eine Gastausstellung mit der Galerie Loris aus Berlin statt.
Loris ist ein Projekt von derzeit zwölf KünstlerInnen aus Berlin, mit einem Galerieraum in der Potsdamer Straße, dessen programmatischer Schwerpunkt seit 2007 Fotografie, Video und Installation ist. Diese Medien bilden die methodischen Schnittstellen der an Loris beteiligten KünstlerInnen. Themen wie Urbanität und Natürlichkeit, Identitätskonstruktionen versus kollektiver Gesellschaftskörper, Gedächtnisprozesse und Wissensspeicher bezeugen eine inhaltliche Vielfalt. Bei aller Heterogenität der Ansätze verbindet sie der Versuch, mit den Mitteln der Kunst die erfahrbare Realität kritisch einzufangen, zu transformieren und darüber hinaus an den Rändern der jeweiligen Medien zu experimentieren. Mit Loris ist so eine Plattform entstanden, die es KünstlerInnen gestattet, frei zu agieren und an visuellen, aber auch an gesellschaftlichen, politischen und sozialen Ausformungen künstlerischer Fragestellungen zu arbeiten.

Gruppenausstellung mit Arbeiten von Sophie Aigner, Oliver Dignal, Paulina Gimpel, Ulrike Hannemann, Andy Heller, Ruth Hommelsheim, Werner Huthmacher, Ulrike Kolb, Oliver Krebs, Jan Lemitz, Standard Euro, Nina Wiesnagrotzki

Colores we breath | ohne Titel | 60 x 110 cm | 2014

Toward the unknown

With the exhibition 12 ISSUES | TOWARD THE unKNOWN Galerie Loris, Berlin will be a guest at Galerie b2_ in Leipzig. Founded in 2007, Loris is a project of currently twelve Berlin-based artists, located on Potsdamer Strasse with an exciting programmatic focus on photography, video, and installation. Topics such as urbanity and nature, identity vs. collective social body, memory processes and knowledge storage testify to a diversity of content. Notwithstanding this heterogeneity of approaches, the artists are unified through their attempt at critically capturing and transforming tangible reality with artistic means and, beyond this, experimenting on the fringes of their respective media. Loris is a platform that allows artists to act freely, and to work on visual, yet also social/societal and political, concretions of artistic questioning.

Download PDF 2,5MB: loris_im_b2


Spezialisten leisten immer etwas besonderes

Spezialisten leisten immer etwas besonderes

Galerie Loris, Berlin | C-Print | 30x40cm | 2014
5.09.–2.10.2015
English translation | Specialists always accomplish the extraordinary

Das Expertentum ist schon lange nicht mehr auf den Bereich der Antiquitäten und der Medizin beschränkt. Mittlerweile werden überall gängige Fachkompetenzen und Gutachten als sogenannte Expertisen bezeichnet. Politische Entscheidungen werden nicht mehr ohne die vorherige Konsultation eines oder mehrerer Experten getroffen. Die Zeitungen berichten in allen denkbaren Zusammenhängen von Experten.
Wir haben dieses Phänomen des allgegenwärtigen Expertentums in unserem Leben zum Anlass genommen, uns zu fragen, wie genau Künstler eigentlich beim Umsetzen von Themen, die z.B. aus dem Bereich der Wissenschaften oder derTierwelt oder aus der Welt der Alltagsgegenstände entnommen sind, umgehen.
Das Ergebnis dieser Beschäftigung und Auseinandersetzung mit dieser Fragestellung ist die kommende Ausstellung in der Galerie Loris. Die zusammengetragenen Arbeiten eröffnen einen Dialog mit einem oder mehreren ausgewählten Spezialisten, die zu einem inhaltlichen oder formalen Element Stellung nehmen. Dabei sind die Vorgehensweisen sehr unterschiedlich: die abgefragte fachliche Kompetenz regt bei einigen Arbeiten als beigestellter Kommentar zu einer assoziativen Lesart an, andere Arbeiten sind eine eigene Umsetzung des Experten-­Beitrags, die darin nicht zuletzt auch eine irrwitzige Komponente tragen.
Die hier nur ausschnittweise Betrachtung dieses Phänomens könnte, ganz nebenbei, zu Überlegungen anregen, die in einer Welt des Expertentums nicht auch die Relevanz des gesunden Menschenverstands und der Lebenserfahrung als Gradmesser und Richtungsweiser betreffen.

An urban planner and a counter-insurgency expert on why gossip is a good thing.

Gruppenausstellung mit Arbeiten von Oliver Dignal, Paulina Gimpel, Ulrike Hannemann, Andy Heller, Ruth Hommelsheim, Werner Huthmacher, Ulrike Kolb, Oliver Krebs, Standard Euro, Nina Wiesnagrotzki

Specialists always accomplish the extraordinary

Expertise has long transgressed the limited fields of antiques and medical science. Meanwhile, established professional competence and opinion are generally termed expertise. Political decisions are no longer taken sans prior consultation with one or several experts. Newspapers report on experts in any conceivable context.
We took this phenomenon of ubiquitous expertise in our life for an occasion to investigate how exactly artists go about interpreting subjects derived, for instance, from the fields of sciences, the animal world, or the sphere of quotidian objects, and expert knowledge enters their works.
The result of our occupation and confrontation with that question is the upcoming exhibition/open space at Galerie Loris. The works gathered form a dialog with one or several select specialists commenting on a content-related or formal element. The approaches here are quite different in nature: The professional competence called for with some works inspires, as a complementary comment, an associative reading; other works are in themselves a permutation of the expert’s contribution and thus bear not in the least an absurd component.
The – here only fragmentary – observation of this phenomenon might in passing initiate considerations as to the relevance as yardsticks and trendsetters common sense and life experience still enjoy in a world of expertise.

An urban planner and a counter-insurgency expert on why gossip is a good thing.